Seit längerer Zeit warnen verschiedene Regierungsstellen und Medien vor der sogenannten «Doppelgänger»-Kampagne Russlands. Erstmals öffentlich bekannt wurde sie im Sommer 2022, als über 30 Webseiten blockiert wurden, die täuschend echt bekannte europäische Pressetitel imitiert hatten. Betroffen waren Zeitungen wie z.B. in Frankreich «Le Monde», in Grossbritannien der «Guardian», in Deutschland «Spiegel», «Süddeutsche Zeitung» oder die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Auf diesen «fake» Webseiten wurden dann Inhalte platziert, die gezielt mit Desinformation und Propaganda versuchten, die Leser zugunsten Russlands zu beeinflussen. Dabei geht es dem Kreml offenkundig nicht nur um den Krieg in der Ukraine, sondern auch um das gezielte Anfachen von internen Konflikten in einzelnen europäischen Staaten mit dem Ziel der politischen Destabilisierung. Interessant ist, dass zum ersten Mal in diesem Umfang ganz gezielt versucht wurde, bekannte Medienmarken zu Nutzen – was damit zusammenhängen dürfte, dass die Bevölkerung diesen gerade bei politisch «heiklen» Themen immer noch eine grössere Glaubwürdigkeit attestiert als z.B. Sozialen Medien.