Zu viel kann süchtig machen und die psychische Gesundheit schädigen. Was für das Glückspiel wie hier im Kasino Zürich gilt, gilt laut einer Studie der Leopoldina auch für Jugendliche im Umgang mit Sozialen Medien. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Halle/D) hat dieser Tage ihr Diskussionspapier „Soziale Medien und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ veröffentlicht. Dieses hat in unserem nördlichen Nachbarland einigen Wirbel ausgelöst, zumal die Diskussion über die Einschränkung oder das Verbot von Screens in Schulen und von Sozialen Medien für gewisse Altersgruppen in Deutschland schon sehr viel intensiver als hierzulande geführt wird.

Auch wenn die Studie die deutschen Verhältnisse untersucht, sind die von den Autoren gezogenen Schlüsse auch für die Schweiz interessant. Zwar attestieren die Forscher:innen, dass die Nutzung sozialer Medien durchaus positive Effekte für Heranwachsende haben. Bei intensiver Nutzung könnten jedoch negative Auswirkungen auf das psychische, emotionale und soziale Wohlbefinden auftreten, wie Depressions- und Angstsymptome, Aufmerksamkeits- oder Schlafprobleme, schreiben sie. Sie halten auch fest, dass viele Jugendliche ein riskantes, manche sogar ein suchtartiges Nutzungsverhalten zeigten.

Die von der Autoren gemachten Empfehlungen werden auch hierzulande kontrovers beurteilt – z.B. die altersabhängige Zugangs- und Funktionsbeschränkung. Eine Massnahme aber können wir vorbehaltslos unterstützen: Die Vermittlung von Medienkompetenzen, etwa Methoden zur Identifizierung von Falschnachrichten und vertrauenswürdigen Quellen, der Einsatz und die Wirkung von KI, und die Vermittlung eines kritischen Bewusstseins zum eigenen Mediennutzungsverhalten.

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