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Grosse Skepsis gegen KI im Journalismus
Newsroom von 20 Minuten in Zürich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Das Jahrbuch zur Qualität der Medien in der Schweiz des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (fög) für 2024 hat auch die Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Medienkonsumenten untersucht. Dabei zeigt sich laut den Forschern eine anhaltende Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI im Journalismus. Fast drei Viertel der Befragten schätzen die Risiken von KI im Journalismus als hoch ein, wobei vor allem negative Auswirkungen auf die Medienqualität und eine Zunahme von Falschnachrichten befürchtet werden. Dabei werden unterstützende KI-Anwendungen – Übersetzungen, Datenanalysen oder Recherchen – gutgeheissen. Je mehr KI aber direkt in den journalistischen Output eingreift, wie z. B. in die Text- oder Bildproduktion, desto grösser ist die Skepsis.

Eine Mehrheit wünscht sich daher auch eine grössere Transparenz, wie und wo KI in einem Medium zum Einsatz kommt, und dass die Redaktionen für KI-generierte Beiträge die volle Verantwortung übernehmen. Und obwohl viele Medien- und Verlagshäuser inzwischen interne Richtlinien zum Einsatz von KI erlassen haben, findet eine Mehrheit, dass der Umgang mit KI nicht genügend verantwortungsvoll ist.

Können Bilder lügen?
Trump mit Secret Service Agenten nach dem Anschlag in Butler. (KEYSTONE/AP Photo/Evan Vucci)

Fotos können immer nur den Moment zeigen. Sie werfen ein Schlaglicht auf ein Ereignis. Was vorher, während und danach passiert ist oder in welchem Kontext das Foto steht, kann der Betrachter nicht wissen. Es braucht also immer die Einbettung dieses einzelnen Moments in eine Abfolge von Ereignissen oder in einen Sachverhalt. Wer im gezeigten Beispiel mit Donald Trump nicht weiss, dass soeben auf den Präsidentschaftskandidaten geschossen wurde und dass es für das Attentat unzählige Augenzeugen gibt und auch Live-TV-Aufnahmen, könnte vielleicht meinen, er habe sich bei einem Sturz auf der Bühne verletzt. Das wäre aber nicht der wahre Sachverhalt, denn das Attentat hat effektiv stattgefunden.

Manipuliert wird, seit es Fotos gibt

Fotos bilden ab, was ist. Aber sie können auch manipuliert werden. Technisch ist dies im digitalen Zeitalter einfacher denn je. Aber auch schon vor 100 Jahren wurden Fotographien retouchiert, also nachträglich verändert, um einen anderen Sachverhalt vorzutäuschen. Berühmt ist eine Aufnahme von 1920 des russischen Fotografen Grigori Goldstein. Sie zeigt Lenin, der von dem Bolschoi-Theater in Moskau eine Rede vor Rotarmisten hält. Ebenfalls auf dem Originalfoto sind seine Mitstreiter Trotzki und Kamenew. Nach Lenins Tod 1924 bricht in der kommunistischen Führung ein Machtkampf aus, den Stalin gewinnt. Kamenew und später Trotzki lässt er umbringen, und das berühmte Foto so beschneiden, dass die zwei nicht mehr sichtbar sind. Später werden sie gänzlich aus dem Bild herausretouchiert.

Nicht alles, was echt wirkt, ist es auch

Schliesslich können Foto-Aufnahmen auch inszeniert sein. Dabei werden Objekte nach einem bestimmten Muster arrangiert, ohne dass dies dem Betrachter auffallen soll. Sie gaukeln eine Form der Authentizität vor, die es nicht gibt. Berühmt dafür ist das 1950 geschossene Foto «Der Kuss vor dem Hôtel de Ville» von Robert Doisneau, das weltberühmt wurde. Es zeigt ein wie zufällig sich küssendes Paar inmitten einer belebten Strassenszene. In Tat und Wahrheit handelt es sich um Schauspieler, die Szene wurde für die Aufnahme gestellt.

Mehr zu Bildmanipulation und wie man Fotos auf ihre Echtheit überprüft:

Wenn aus Jux bitterer Ernst wird
(Youtube)

KI-generierte Videos gehören inzwischen zum Alltag sämtlicher einschlägiger Plattform. Ob Tik-Tok, Youtube oder Instagram, sie sind omnipräsent. Meist handelt es sich um plumpe Fälschungen oder Manipulationen, die sehr einfach erkannt werden können. Eine viel zu grosse Katze etwa, ein Jumbo-Jet, der unter der Golden-Gate-Brücke durchfliegt, oder Kühe, die sich menschähnlich verhalten, sind lustig und harmlos. Anders verhält es sich bei sogenannten Deep fakes, die darauf abzielen, Menschen in ihren politischen Einstellungen zu beeinflussen, die demokratische Ordnung zu destabilisieren oder gar durch eine gezielte Emotionalisierung der Zuschauer Gewalt zu befördern.

Ein Beispiel ist das millionenfach geteilte Video von Jimm Falon, einem der bekanntesten Moderatoren von CNN. Er berichtet in gewohnt sachlicher Weise von einem russischen Atomwaffen-Angriff auf Berlin, den es gar nicht gegeben hat. Es ist eine derart gut gemachte Fälschung von Stimme, Mimik und Lippenbewegung, die selbst für Experten nicht mehr einfach zu erkennen ist. Wie also lassen sich solche Deep fakes für Laien erkennen?

Wir geben einige wenige Tipps und Verhaltensweisen.